RUSH PAR 2 vs. CLF Odin

RUSH PAR 2 vs. CLF Odin – Let's get ready to rumble! 

 

Den CLF Odin gibts jetzt zum Sonderpreis in unserem Adventskalender!

Der RUSH PAR 2 RGBW von Martin Professional ist nun schon einige Jahre auf dem Markt, freut sich aber nach wie vor ungebrochener Beliebtheit. Mit dem Odin hat CLF einen LED-PAR vorgestellt, der dem Branchenprimus seinen Status streitig machen will. Wir haben beide Geräte in unserem Showroom aufgestellt und verglichen.

 

Ein erster Blick

 

Rein optisch sehen sich die beiden Scheinwerfer ähnlich, der Odin ist allerdings etwas länger und leicht schwerer. Ein Test zeigt allerdings, dass der Odin, zumindest bei unseren Cases auch in ein PAR2 Case passt. Am meisten fällt auf, welchen Ansatz die Hersteller für den Einsatz als Floor Spot gewählt haben. Während der PAR2 über einen klassischen Doppelbügel verfügt, hat der Odin, den bereits von anderen CLF PAR bekannten einfachen Standfuss. Das sieht auf den ersten Blick etwas instabil aus, hat sich aber in der Praxis gut bewährt.

 

Spezifikationen

 



Martin RUSH PAR 2 RGBW

CLF Odin

Anschlussleistung

151 W

262W

Anschluss-Stecker

PowerCON

PowerCON TRUE 1

Zoom

10° - 60° motorisch

11° - 50° motorisch

LED Farben

RGBW

RGBL

Kühlung

Lüfter

Lüfter

DMX

5/9

6/8/9/13

RDM

Nein

Ja

W-DMX

Nein

Optional

DMX Anschluss

XLR 5pin

XLR5 Pin (XLR3 optional)

Gewicht

5,5 kg

6 kg

Masse

287 x 266 x 329 mm

313 x 253 x 366 mm

IP-Rating

IP20

IP65

 

 

 

Ein Blick auf die Spezifikationen zeigt einige Gemeinsamkeiten aber auch grundlegende Unterschiede. Während der PAR2 über 12 Multicolor RGBW LED verfügt hat der Odin ein RGBL Farbmisch-System. Das L steht dabei für Lime, eine LED-Farbe die gerade bei warmweissem Licht Vorteile gegenüber RGBW bietet. Die höhere Anschlussleistung deutet auch auf einen höheren Lichtstrom hin. Ob diese beiden Annahmen sich auch in der Praxis bestätigen, werden wir später Anhand eigener Messungen noch sehen.

Der Odin verfügt über ein IP65 Schutz, womit er im Gegensatz zum PAR2 für den (zeitlich begrenzten) Einsatz draussen geeignet ist. Konsequenterweise erfolgt der Netzanschluss dabei über Powercon True1 Steckverbinder. Alle Anschlüsse verfügen über eine Gummiabdeckung. Nur wenn diese auf nicht benützte Anschlüsse aufgesetzt sind, ist das IP65 Rating gewährleistet. Spannend ist auch die Möglichkeit der (optionalen) Ansteuerung über Wireless DMX.

 

Das erste Einschalten.

 

Die Inbetriebnahme gestaltet sich wie erwartet problemlos. Der Beam sieht bei beiden Geräten ähnlich aus, bei einem klar definierten Rand im minimalsten Zoom, der beim Fahren auf den maximalen Wert weicher wird. Beim Odin fällt auf, dass der Beam auf den letzten 1 – 2° überstrahlt, mit klar ersichtlichem Streulicht weit über den eigentlichen Beam hinaus. Wir habe bei CLF nachgefragt, wieso dies nicht einfach über die Software eingeschränkt wurde, da der Nutzen in diesem Bereich nur eingeschränkt besteht. CLF begründet dies, dass als Zubehör ein Tophat lieferbar ist und dieser in Zusammenhang mit dem minimalen Zoombereich für spezielle Anwendung absolut Sinn macht und man diese Möglichkeit nicht von vorneherein ausschliessen wollte.

Im maximalen Zoom hat der Martin Professional RUSH PAR2 RGBW mit seinen 60° im Vergleich zu den 50° des Odins klar einen Vorteil. Was auffällt: während der motorische Zoom des PAR2 fast schon charakteristisch laut ist, hört man den Zoom des Odin fast nicht.

Die Dimmung ist bei beiden Geräten gut und auch in den letzten Prozenten beim ein- und ausfaden über längere Zeit "theatertauglich".  Ein zusätzlicher Bonus für den Einsatz des Odin im Theater sind die beiden Silent Modi, welche die Lüfteremission massiv senken und er merklich leiser ist als der PAR2.

 

Das Licht

 

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Beleuchtungsstärke in Lux. Gemessen auf 4 m Distanz unter "nicht-Labor" Bedingungen 

 

Wie zu erwarten war, hat der Odin Vorteil im Weisslicht und dies ganz klar. Es ist in unterschiedlichen Farbtemperaturen schön anzusehen und muss auch den direkten Vergleich mit Halogenscheinwerfer nicht scheuen. Der Helligkeitsunterschied zum PAR2 ist auch mit blossem Auge gut zu sehen.

 

Auch bei den Farben sieht man Unterschiede. Auch hier ist der Odin generell heller und bietet dank der zusätzlichen LED-Farben eine grössere Farbpalette. Bei den Primärfarben fällt auf, dass der Odin ein satteres Rot und Blau hat, der PAR 2 hingegen ein satteres Grün.

 

Das Menu

 

Die Menuführung ist bei beiden logisch aufgebaut. Der Odin bietet dabei einige Möglichkeit wie Dimmerkurven, CTC-DMX-Kanäle und mehrere Lüfter-Modi die darauf hinweisen, dass die Einsatzmöglichkeiten über das farbige Effektlicht hinausgehen. Diese Fülle der Einstellmöglichkeiten ist zwar in vielen Situation nützlich, kann aber gerade im Dry Hire Problem bereiten durch versehentliches Verstellen ungeübter Benutzer. Hier hat CLF einen interessanten Ansatz gewählt mit der Möglichkeit über ein "Hidden Menu" nur gewisse Funktionen zur Konfiguration freizuschalten.

 

Farbwiedergabe

 

farbe1

 

Odin 3200 K

 

farbe2

 

RUSH PAR 2 RGBW, 3200 K

 

farbe3

 

Odin 3200 K

 

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RUSH PAR 2 RGBW, 3200 K

 

Unsere Messungen bestätigen im Grunde genommen unsere Beobachtungen. Wir haben eine Farbwiedergabe CRi von 86 bei 3200 K für den Odin und 52 für den PAR2 gemessen. Bei 5400 K sind die Werte 88 für den Odin und 67 für den PAR2. Ein CRi von knapp 90 ist im Vergleich zu vielen, explizit auf hohe Farbwiedergabe getrimmten Produkt jetzt nicht ein Wert, mit dem man gross beindrucken kann. Realistischerweise ist es aber ein Wert, mit dem aber in der Praxis, bis auf die anspruchsvollste Anwendung gut arbeiten kann und der um einiges höher liegt als die meisten Moving Lights mit Entladungslampe oder HMI-Scheinwerfer. Schön zu sehen ist, wie die Lime LED das Farbspektrum besser abdecken vermag und so nicht nur die Farbwidergabe, sondern auch die Anzahl an Farben erhöht.

 

 

Fazit

Mit dem Odin hat CLF einen interessanten neuen LED-PAR auf den Markt gebracht, der gegenüber dem Branchenstandard PAR2 einige Vorteile mit sich bringt. Er ist lichtstärker, besser im Weisslicht und outdoor-tauglich und ist so vielseitiger einsetzbar und setzt damit durchaus neue Massstäbe. Nachvollziehbarerweise ist der Odin klar teurer als der PAR2 RGBW. Ob es den Mehrpreis wert ist, muss jeder selber entscheiden und hängt von den persönlichen Bedürfnissen, dem Einsatzzweck und natürlich auch dem Budget ab. Wenn man jedoch sieht, wie schnell in der Regel bei den LED-PARs der Return of Investment erreicht ist und man berücksichtigt, dass der Odin mit Merkmalen wie Zoom, Outdoor, Farbwidergabe, Lautstärke überzeugt, macht man wohl mit keinem Kauf nicht viel falsch.

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