Auf Tour mit dem Martin ERA 300 Profile Movinghead

Ich hatte die Möglichkeit mit dem neuen ERA 300 Movinglight von Martin Professional auf eine zweiwöchige Tour quer durch Deutschland, Österreich, Luxenburg und die Schweiz zu gehen. Meine Idee dabei war, dass wir, nebst dem lokalen Lichtsetup, unser eigenes Floorkit mitbringen, um eine zusätzliche Lichtebene zu erhalten.

Unser Floorkit bestand aus 6x Martin Rush Par 2 RGBW, 6x Martin ERA 300 Profile und einigen Custom LED Strips.

Zugegebenermassen war ich am Anfang etwas skeptisch was die Grösse, beziehungsweise die Lichtleistung der Movinglights betraf, doch bereits bei den Proben wurde klar, dass ich mir da keine Sorgen machen musste.

Hardware

Als ich mir das Movinglight erst mal von der Hardware anschaute, überraschte mich zuerst der interne Aufbau. Das Gerät war in Kürze offen und ich fand einen übersichtlichen und modularen Aufbau. Eine Minute später lagen auch schon alle Module neben dem Gerät, was Reinigung und den Service sehr angenehm macht.

Zoombereich

Dieser entspricht in etwa dem, was von einer Spot Lampe zu erwarten ist. 13 bis 28 Grad Zoom und ich konnte meine Gobos über den ganzen Zoombereich scharf stellen, konnte aber auch mal einen wash-ähnlichen Beam generieren.

Farben

Vorhanden ist ein Color Wheel mit 9 Farben + Open, darunter ein Congo Blue, Amber, Light Pink, Light Green und ein CTO Filter, Halbfarben sind natürlich möglich. Dies finde ich ausreichend, da ich sowieso meist die CMY Farbmischeinheit nutze, um Crossfades zwischen den Farben zu machen.

Projektion

Meistens benutze ich das schön bestückte rotierende Goborad, mit den Aerial- wie auch den Projektions-Gobos. Ein zusätzliches, fixes Goborad ist vorhanden, wie auch ein 3-fach Prisma und eine Iris. Positiv aufgefallen ist mir allgemein die sehr gute Projektionsabbildung der Gobos.

Bewegung

Die Bewegungen sind sehr präzise. Ich musste während der ganzen Tour nicht ein einziges Mal einen Reset machen. Die Positionen wurden tadellos reproduziert.

Anschlüsse

Die powerCON TRUE1 Anschlüsse sind ab sofort meine erste Wahl, denn ich konnte alle Geräte mit Hybrid Kabel verbinden und bei Bedarf ohne Zusatz-Verbinder verlängern. Dank dem niedrigen Stromverbrauch von 362 W pro Gerät konnten alle Movinglights an einer einzigen Phase durchgeschliffen werden.

Lautstärke

Gemäss meinen eigenen Tests habe ich rausgefunden, dass die Lüfter bei normaler Raumtemperatur und bis ca. 40% Helligkeit nicht einmal einschalten und das Gerät absolut ruhig ist. Wenn ich weiter aufdimme, beginnen die Lüfter bei einer vernachlässigbaren Lautstärke zu laufen.

Output

Der war echt überraschend. Da ich im Dach immer andere Geräte hatte, konnte ich den ERA 300 jeden Abend ein paar Stunden vergleichen. Zur Visualisierung habe ich zwei Bilder mit MAC 700 und mit MAC Viper die auf 70% limitiert waren gemacht. Ich denke, die Bilder sprechen für sich.

Fazit

Als negativen Punkt würde ich die Farbmischung beschreiben, die baubedingt recht nahe bei den Gobos liegt und je nach Fokusbereich sichtbare Farbverläufe hat. Wirklich gestört hat es mich bei der Arbeit aber nicht. Etwas schade finde ich auch, dass Beams nur über die Iris gemacht werden können.

Positiv ist sicher das rückenschonende Gewicht von 17 kg und das touringfreundliche Case von 60 x 60 cm Aussenmass. Die erwähnten Anschlüsse finde ich super, wie auch die gute Goboauswahl und die gute Abbildungsqualität. Persönlich schätze ich es, dass es nur einen DMX-Mode hat und dass eine RDM-Fähigkeit eingebaut wurde.

Abschliessend kann ich sagen, dass ich mit dem ERA 300 sehr zufrieden war und das Gerät von der Leistung her bis 10 m Bühnenhöhe sehr empfehlen kann.

Vielen Dank an menzi ebz, dass ich die ersten 6 in der Schweiz eingetroffenen Geräte auf Tour mitnehmen durfte.

Letzte Soulmate Tour Show von SEVEN: Theater 11 – 26. Juni 2019

Bilder:  © Christian Crego

Passende Blog Artikel

Rückblick Prolight + Sound 2024

Zum ungewohnt frühen Termin fand die Pro Light & Sound Ende März in Frankfurt statt. Das grosse Highlight bei Martin Professional, wenn nicht eines der gesamten Messe, war der «MAC Viper XIP».