Luminode: Wie moderne Nodes funktionieren
Unter einem Node versteht man in unserer Branche normalerweise ein Gerät das ein Netzwerkprotokoll (z.B. sACN oder Artnet) auf DMX (oder umgekehrt) wandelt.
Das mit modernen Nodes viel mehr möglich ist und dies sogar auch dann, wenn gar nicht in einem Netzwerk gearbeitet wird, zeigt die Luminex Luminode Familie. Je nach Anwendung gibt es die Nodes in unterschiedlichen Grössen. Das grosse Unterscheidungsmerkmal sind die dabei die Anzahl DMX-Ports. Allen gemeinsam ist eine identische Browser-Konfigurationsoberfläche.
| Luminode 1 | Luminode 2 | Luminode 4 | Luminode 12 |
DMX-Ports (XLR5) | 1 | 2 | 4 | 12 |
Netzwerk-Ports (Ethercon) | 1 | 2 | 2 | 2 |
Speisung | PoE oder Netzteil | PoE oder Netzteil | PoE oder Powercon True1 | PoE oder Powercon True1 |
Processing Engines | 2 | 4 | 6 | 16 |
Netzwerk-Protokolle | Art-Net I-IV sACN (ANSI E1.31) RTTrPL (BlackTrax | Art-Net I-IV sACN (ANSI 1.31) RTTrPL (BlackTrax | Art-Net I-IV sACN (ANSI E1.31) RTTrPL (BlackTrax | Art-Net I-IV sACN (ANSI E1.31) RTTrPL (BlackTrax |
Contact Closure | Nein | Ja | Ja | Ja |
Das Geheimnis der grossen Flexibilität der Luminode liegt in den sogenannten Processing Engines. Mit ihnen werden jeweils Input und Output verknüpft wobei es egal ist, ob ein Input oder Output ein DMX oder Netzwerksignal ist. Im einfachsten Fall kann mit einer Processing Engine ein Netzwerksignal auf DMX gewandelt und auf den DMX-Ports ausgegeben werden. Im umgekehrten Fall kann ein DMX Signal in ein Netzwerk-Signal gewandelt werden. Dabei kann definiert werden ob die einzelnen Eingänge als einzelne DMX-Universes geführt werden oder auf das Basis von HTP («Highest Takes Precedence» der höchste Wert wird übernommen) oder LTP («Latest Takes Precedence», der letzte Wert wird übernommen) zusammengeführt ("gemergt") werden.
Dies ist aber nur der Anfang. Das mit den LumiNode noch viel mehr möglich ist, zeigen Beispiele von Kundenprojekten die im letzten Jahr realisiert wurden.
Die Zeiten, in denen ein DMX-Kabel von der Steuerung direkt auf Endgeräte als reine Punkt-zu-Punkt Verbindung geführt wird, sind weitgehend vorbei. Mit modernen LED-Scheinwerfern und Moving Lights braucht es schnell mehr als 512 DMX-Kanäle. Aber noch wichtiger: Heute wird grosse Flexibilität gefordert. Oft soll neben dem Lichtsteuerpult auch noch eine Mediensteuerung Lichtstimmungen ausgeben können und womöglich auch noch ein Gastspielanschluss integriert werden. Das Nebeneinander mehrerer DMX- oder Netzwerkquellen kann schnell Probleme bereiten. Die Processing Engines der Luminodes bieten unterschiedliche Ansätze damit umzugehen.
Neben der erwähnten Möglichkeit von HTP/LTP Merging kann auch das Umschalten von bis zu 4 Quellen über einen Steuerkanal (ACN oder Artnet) oder einen externen Taster über einen Analogeingang am Gerät eine Möglichkeit sein. So kann definiert werden, wer Vorrang hat. Das untenstehende Blockschema zeigt ein Praxisbeispiel dieser Anwendungsart.
Eine andere Lösung für die gleiche Problemstellung ist der Backup Modus. Hier übernimmt bei Ausfall der Hauptquelle die zweite Quelle. Primär als Havarie-System gedacht, wird es von Kunden so genutzt, dass in dem Moment in dem die Lichtsteuerkonsole eingesteckt wird, diese auch Vorrang gegenüber der Mediensteuerung oder einer anderen Konsole hat. So ist klar definiert, wer der "Chef" ist.
Als dritte Möglichkeit ist zudem eine Überblendung von einer Quelle zur anderen mittels eines Steuerkanals möglich.
Eine weitere, spannende Funktion ist "Play". Mit ihr lassen sich mehrere Lichtstimmungen einfangen. Die Nutzungsmöglichkeiten sind vielfältig. Als Notfalls-Stimmungen bei Ausfall des Steuersignals, als Grundstimmung, wenn keine Steuerung aktiv ist oder sogar als einfachen Showrecorder, bei dem mehrere Cues über sACN/Artnet gestartet werden können.
Es besteht bei allen Luminodes die Möglichkeit Konfigurationen als Profile abzuspeichern. Sie können bei den grösseren Nodes einfach direkt am Gerät abgerufen werden - für den möglichst flexiblen Einsatz im Bühnenalltag. Es besteht aber auch die Möglichkeit Profile über eine Mediensteuerung umzuschalten. So kann z.B. in einer Festinstallation Saalmietern der Zugriff auf bestimmte Bereiche des Beleuchtungssystems gesperrt werden. Zur Integration in die Steuerung bietet Luminex den Programmierern ein umfassendes Web API an.
Die Einsatzmöglichkeiten der LumiNodes sind also sehr vielfältig für unterschiedlichsten Anwendungen und Bedürfnisse. In Installationsprojekten haben sie sich schon vielfach gut bewährt als Helfer bei unterschiedlichsten Steuerungsanforderungen. Und dies bei weitem nicht nur bei grossen Steuerungssystemen sondern auch immer mehr für kleinere Anwendungen.
Im Rentalbereich hat es sich als flexibles Tool bewährt: Als Node, Merger, Splitter oder Showrecorder. Alles einmal vorkonfiguriert, kann die Funktion direkt am Gerät eingestellt werden. Dies spart Kosten, weil weniger verschiedene Geräte angeschafft werden müssen.